Kulturelle Öde in Koblenz

Meine Freundin und ich möchten am 11.07. einen Urban Sketching-Workshop anbieten. Ich mich also heute auf mein Rad geschwungen und freudig pfeifend los, um kleine Plakate aufzuhängen. In der Stadtbibliothek nahm man mein Papier ein bisschen so wie eine Zeitung, in die vorher geräucherter Fisch eingewickelt war und ich erhielt vom zuständigen Entscheidungsträger die Antwort, dass sie grundsätzlich nur Angebote von der Stadt oder dem Land aufhängen. In unserem Geschäft für Kunstbedarf, Listmann, beantwortete man meine freundliche Bitte, das Plakat aufhängen zu dürfen, mit einem Wort von der Chefin, die sich das Angebot noch nicht mal ansah:“Nö!“ EVM: (mit spitzer Stimme) „In der Coronavirus-Zeit hängen wir nichts auf.“ Wie bitte? Ist jetzt nicht gerade die Zeit, Kultur wieder aufleben zu lassen? So ging es weiter: Befremdetsein und gerümpfte Nasen. Strahlend weiße Litfaßsäulen strahlten mich an, die mit 3 Plakaten der städtischen Museen beklebt waren. Wie gerne hätte ich unser Blatt drangeklebt, aber im Netz habe ich von drastischen Strafen bei wildem Plakatieren gelesen. Ok, irgendwann war ich so gefrustet, dass ich mir in unserem Altstadtcafé ein fettes Stück Apfelschmandtorte bestellt und auf alle Banausen in Koblenz einen Cappuccino getrunken habe. Letztens Ende habe ich in der Peripherie ein paar Gnädige gefunden. Ich hoffe, ein paar Interessierte halten sich randständig auf. Danke, dass ich mir meinen Frust bei Euch von der Seele reden durfte und ein Hoch auf die Freiheit des Geistes.

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