Ein bisschen spät, aber jetzt doch da, ein neuer Blogbeitrag. Ich habe Kurse organisiert, ein 85. in meiner Familie wurde gebührend gefeiert und ich hatte Urlaubspause. Bin wieder da!
Ich habe seit Juli 2019 477 Beiträge auf Instagram veröffentlicht. Manche meiner Sketches haben mehr als 1000 Likes und andere weniger als 100. Das ist doch wirklich interessant und wert, einmal analysiert zu werden. Ich möchte versuchen, dem in diesem Beitrag auf die Spur zu kommen.

Dieser Sketch von Catania gefiel vielen. Die sanften erdigen Rosé-Töne können in der Nähe des neutralen Graues leuchten. Es ist ein Bild, das Erinnerungen an Urlaube weckt. Die Wäsche zwischen den Häusern ist assoziiert mit engen Gassen im Süden, durch die man schlendert und einen Einblick in den Alltag einer anderen Kultur erhält. Die Tücher und Teppiche vor den Fenstern schützen vor allzu grosser Hitze. Alles wirkt improvisiert. Die aufgehängte Wäsche an den Leinen verbindet die Häuser optisch miteinander. Verbindungen im Bild durch Farbe , Linie, Textur oder Tonwerte sind enorm wichtig für einen guten Sketch.
Der Blick ins Licht-Große Wirkung im kleinen Sketch?
Eine Sache jedoch ist, so glaube ich, besonders wichtig. Wir haben das Gefühl, wir stehen in einem Innenhof und schauen nach oben. Wir stehen in der Szenerie, sind Teil davon. Und wir schauen vom Dunkel ins Licht. Niemand schaut gerne in einen dunklen Raum, es könnten Gefahren darin lauern. Der Himmel ist offen und lässt den Blick frei in die Ferne schweifen.

Schaut einmal, bei diesem Sketch ist es ähnlich. Der Fahrradfahrer fährt ins Licht, in eine unbekannte Welt. Was für Abenteuer warten hinter dem Tor auf uns? Gerüche von Gewürzen, ein Markt mit seidigen Stoffen? Und auch hier geht es aus dem Dunkel in die Helligkeit. Mein Gefühl ist, gleich nach dem Radfahrer durch’s Tor zu fahren, ich bin also wieder Teil der Szenerie.

Und auch hier fahren wir wieder im und ins Licht. Wieder sind wir gefühlt im Bild und werden sozusagen in Bewegung versetzt. Baum und Häuser bilden einen natürlichen Rahmen.
Zum Licht im Sketch
Ha, kann es sein, dass wir wie Motten und unser Gummibaum zum Licht wollen? Die Polarität von Licht und Schatten ist universell tief in uns verwurzelt und hoch besetzt.
Kennt Ihr das: als Kind im dunklen Zimmer zu liegen und die Kleidung über dem Stuhl wird zu düsteren Gesellen und welche Erleichterung, wenn die Eltern die Tür einen Spalt breit öffnen.

Dieser Stich ist von John Martin, datiert 1825-27. Stellt Euch einmal vor, die Figur fliegt zum Licht und dann, sie fliegt vom Licht weg. Was fühlt Ihr?
Ich habe viel über das Thema ‚Licht und Schatten‘ gelernt und nachgedacht. Aber die Wirkung des Lichtes so einzusetzen, ist relativ neu für mich. Falls Ihr schon vertrauter mit dieser Idee seid, würde ich mich sehr freuen, mit Euch in Austausch zu gehen.
Was also lässt das Herz des Betrachters höher schlagen?
- Lasst eine Geschichte im Betrachter entstehen, die positive Assoziationen weckt!
- Zieht den Leser Eures Bildes in Eure Szene!
- Leitet den Blick ins Licht!
Das alles umzusetzen ist noch einmal eine andere Geschichte! 🙂
In diesem Beitrag habe ich die Sketches untersucht, die gefielen. Möchtet Ihr einmal über die Analyse der weniger gut Angekommenen lesen?
Es war mir, wie immer, eine Ehre.
Seid herzlich gegrüßt von
Stefanie
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