Habt Ihr Euch auch schon einmal gefragt: „Wie in aller Welt hat der Künstler es geschafft, eine solche Tiefe im Bild entstehen zu lassen?“
Ich möchte Euch heute eine von vielen Methoden vorstellen, mit denen Ihr den Betrachter ins Bild „ziehen“ könnt, die Anwendung der Farb- und Luftperspektive.
Das Blau der Berge in der Ferne hat Künstler zu allen Zeiten inspiriert. Z.B. Gabriele Münter, Franz Marc und viele mehr in der Künstlerkolonie in Murnau.
Ein Blick aus dem Fenster genügt, um zu sehen, dass das Grün der Bäume der Nachbarn wärmer grün erscheint als das blaugrün des Waldes in der Ferne.
Was ist die Ursache für diesen Effekt?
Die Farbperspektive besagt, dass warme Farben in den Vordergrund treten und kalte in den Hintergrund.
Die Moleküle in der Luft streuen den Blauanteil im Sonnenlicht viel stärker als die warmen Anteile ( Rot oder Gelb). Deshalb erscheint ein wolkenloser Himmel immer blau, obwohl er eigentlich gar keine Farbe besitzen sollte.
Die Schwebe- und Wasserteilchen in der Luft bewirken auch, dass alles in der Ferne dunstig und weich aussieht, während alles nah bei uns stärker konturiert und schärfer wirkt.
Ich mag es, Dinge herunterzubrechen und zu vereinfachen, bevor ich mich in den herausfordernden Prozess des Aquarellierens begebe. Ich übe das Prinzip mit 2 Farben. Ich zeichne mit einem Pitt Artist Pen in Scarlet Red und einem Wasserpinsel, gefüllt mit Delftblau von Schminke. So habe ich den Effekt der klaren Linie im Vordergrund und der weichen im Hintergrund.


Ich habe im Café Hoefer bei Latte Macchiato und Mandelhörnchen das Leben auf dem Platz gezeichnet. Ach, was ist das Leben schön! Begonnen habe ich mit dem Vordergrund in Rot und ab der Straße habe ich meinen blauen Wassertankpinsel benutzt.

Ein paar Tage später habe ich in einem Restaurant mit Blick über Koblenz eine andere Variante versucht. Diesmal habe ich mit rosa Farbstiften und Aquarell den Hintergrund gezeichnet und mit schwarzem Fineliner den Vordergrund.
Es ist meine Experimentierphase. Ich lerne aus jedem Bild etwas Wertvolles. Ich werde mich in den nächsten Wochen noch intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Und, wenn Ihr möchtet, macht mit und lasst uns in einen Austausch gehen.
Habe die Ehre
Stefanie
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