Meine Freundin Kerstin und mich zieht es inzwischen jeden Tag nach draußen, um zu zeichnen. Wir werden ansonsten ganz kribbelig, also sitzen wir auch bei kochendem Asphalt auf unseren Höckerchen. Der größte Segen ist dann, wenn ein Wölkchen die Sonne verdeckt oder ein Passant einen interessierten Blick auf unsere Zeichnung wirft und etwas Schatten spendet. Wir haben von Zeichnern gehört, die im Winter mit Wodka aquarellieren, weil sonst das Wasser gefriert. Oder Turner hat sich angeblich an einen Schiffsmast binden lassen, um den Sturm auf dem Meer hautnah zu erleben. Solche Geschichten kann man sich erzählen, wenn der Schweiß in Sturzbächen über den Rücken rinnt. Dann ist es gar nicht mehr so schlimm.
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